Haarausfall kann viele Ursachen haben. Das Haupthaar ist ein Ausdruck unserer Persönlichkeit. Wird es dünner, leiden die Betroffenen darunter. Übermäßiger Haarverlust wird zu einer großen psychischen Belastung. Es gibt unterschiedliche Gründe für den Verlust des Kopfhaares. Und dementsprechend auch verschiedene Ansätze zur Behandlung. Bei vermehrtem Haarverlust sollte ein Facharzt aufgesucht werden. Wir stellen eine Diagnose und informieren Sie über die Therapiemöglichkeiten zu Ihrem Haarausfall.
Welcher Haarausfall ist normal?
Wir verlieren jeden Tag eine gewisse Anzahl an Haaren. Das können bis zu 100 Haare am Tag sein. Dieses Ausfallen unserer Haare ist natürlich und ganz normal. Im Gegensatz dazu steht der therapiebedürftige Haarverlust. Als Mediziner sprechen wir von Haarverlust, wenn Sie pro Tag mehr als 100 Haare verlieren. Fallen Ihnen über mehrere Wochen so viele Haare aus, ist eine Abklärung der Ursache notwendig.
Was sind die Ursachen?
Das Haar unterliegt einer ständigen Erneuerung. Der Wachstumszyklus besteht aus drei Phasen. Die Wachstumsphase eines Haares dauert etwa zwei bis sechs Jahre. In dieser Zeit versorgt die Haarwurzel das Haar mit Nährstoffen zum Wachsen. Nach einer kurzen Übergangsphase von zwei Wochen beginnt eine Ruhephase. Diese dauert etwa zwei bis vier Monate. Danach fällt das Haar aus. Ist der natürliche Wachstumszyklus gestört, fallen mehr Haare aus als nachwachsen. Das natürliche Gleichgewicht ist gestört und zeigt dies mit deutlich sichtbaren Folgen.
Welche Arten von Haarausfall gibt es?
Wir unterscheiden verschiedene Arten des Haarausfalls. Bei einem Haarverlust mit Narbenbildung, wie beispielsweise nach Verätzungen oder Hautkrankheiten, sind die Haarfollikel in Mitleidenschaft gezogen. Wenn die Haarwurzeln zerstört sind, ist der Haarverlust endgültig. Bei nicht vernarbenden Alopezien sind die Haarfollikel, obwohl die Haare ausfallen, intakt. Fast alle Fälle von diesen Haarverlusten lassen sich in eine von den folgenden drei Kategorien einordnen.
Erblich bedingt
Der erblich bedingte Ausfall des Kopfhaares zeigt sich bei Männern in den typischen Geheimratsecken bis zu einer kompletten Glatze. Auch Frauen sind Opfer des genetischen Haarausfalls, wenn auch weniger häufig betroffen. Bei ihnen lichten sich die Haare im Scheitelbereich des Kopfes. Ursache ist eine Überempfindlichkeit auf männliche Hormone. Der Prozess des Haarausfalls geht schleichend voran. Die Haare werden kontinuierlich dünner und Haarfollikel schrumpfen.
Diffuse Haarausfall
Ein Haarausfall, bei dem die Haare über den Kopf verteilt ausfallen, wird als diffus bezeichnet. Ursachen des Haarausfalls gibt es viele. Eine Erkrankung an der Schilddrüse oder eine hormonelle Umstellung kann dafür verantwortlich sein. Nährstoffmangel und Stress sind ebenfalls Auslöser. Haben wir die Ursache für den Ausfall der Haare festgestellt und behandelt, wachsen die Haare meist innerhalb von sechs Monaten wieder nach.
Kreisrund
Bei diesem Krankheitsbild werden die Haare nicht langsam weniger, sondern sie fallen plötzlich aus. Es bilden sich runde kahle Stellen. Dieses Phänomen kann schon bei Kindern und Jugendlichen entstehen. Bei den meisten Betroffenen hört der Ausfall der Haare ebenso plötzlich wieder auf, wie er begonnen hat. Wir gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt. Das eigene Immunsystem stoppt das Haarwachstum und die Haare fallen aus. Die genauen Ursachen sind noch nicht erforscht.
Wie häufig ist Haarausfall?
Der erblich bedingte Ausfall der Kopfhaare ist mit 95 Prozent, die mit Abstand häufigste Form. Männer sind davon vermehrt betroffen. Eine Glatze oder Geheimratsecken betrifft sieben von zehn Männern aufgrund ihrer Gene. Jede fünfte Frau ab 30 Jahren leidet unter erblich bedingtem Ausfall der Haare. In den Wechseljahren nimmt die Häufigkeit zu. Eine kreisrunde kahle Stelle tritt in manchen Familien gehäuft aus. Wir gehen davon aus, dass erbliche Faktoren auch bei der Entstehung von kreisrundem Ausfall eine Rolle spielen.
Wie kann Haarausfall behandelt werden?
Den verschiedenen Formen des Haarausfalls liegen unterschiedliche Ursachen zugrunde. Nach dem Auslöser, für das Verlieren der Haare, richtet sich auch die jeweilige Behandlung. Der Ausfall ist oft nur vorübergehend. Wenn die Ursache, wie beispielsweise Eisenmangel oder eine Vergiftung beseitigt wird, wachsen die Haare wieder nach. Auch ein Haarausfall nach einer schweren Infektion oder nach einer Geburt legt sich wieder. Nach einer Chemotherapie wachsen die Haare ebenfalls wieder von selbst. Im Wesentlichen kommen die folgenden Behandlungs- bzw. Therapiemöglichkeiten infrage.
Medikamenten
Medikamente können die Haare auf vielfältige Weise beeinflussen. Bei kreisrundem Ausfall der Haare kann eine Cortisonspritze in die betroffene kahle Stelle helfen. Für starken kreisrunden Haarverlust werden Präparate in Tablettenform verordnet. Oft sind aber auch Medikamente der Auslöser für den Verlust Ihrer Haare. Eine Änderung der Dosierung oder ein alternatives Präparat schaffen hier Abhilfe.
Mittel gegen Haarausfall
Anlagebedingter Ausfall der Kopfhaare wird mit topischen Arzneimitteln wie zum Beispiel Minoxidil behandelt. Der Wirkstoff ist im Haarschaum oder Haarwasser enthalten. Er fördert das Haarwachstum und stoppt ein Fortschreiten des Haarausfalls. Priorin Kapseln beinhalten eine wirksame Kombination aus Hirseextrakt, Vitamin B5 und L-Cystin. Diese wirkt dem fortschreitenden Ausfall Ihrer Haare entgegen. Spezielle Mittel wie beispielsweise Priorin Liquid versorgen bei diffusem Haarverlust die Haarwurzeln mit wichtigen Inhaltsstoffen und verhelfen Ihnen so nach wenigen Wochen zu vollerem Haar.
Nahrungsergänzungsmittel
Alle Wachstumsprozesse im menschlichen Körper brauchen Nährstoffe. Diese werden auch für das Haarwachstum, das in den Haarwurzeln stattfindet, benötigt. Eine ausgewogene gesunde Ernährung ist die Grundvoraussetzung für gesundes, volles Haar und ständiges Haarwachstum. Ernährungsbedingter Haarausfall wird mit Nahrungsergänzungsmitteln behandelt. Die Präparate enthalten das B-Vitamin Biotin, Zink oder Eisen. Sie helfen den Mangel schnell auszugleichen.
Bewertung
Haarausfall lässt sich in viel Fällen gut therapieren. Setzen Sie sich in jedem Fall mit einem Facharzt in Verbindung, bevor Sie ein Medikament wegen des Haarausfalls einnehmen. Hierbei erfahren Sie auch, welche Nebenwirkungen möglicherweise im Rahmen der Therapie auftreten können. Am Beginn der Behandlung durch den Facharzt steht eine umfassende Anamnese und Diagnose. Erst nach Erforschung der Ursache kann mit einer medikamentösen Behandlung begonnen werden. Sind Medikamente selbst der Grund für den Haarausfall, hilft womöglich bereits eine andere Dosierung oder auch die Verschreibung eines anderen Medikaments. Liegt eine Grunderkrankung vor, wird diese im ersten Schritt behandelt, statt nur das daraus resultierende Symptom, der Haarausfall.
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